Der Kiez ist am Limit

Die Flüchtlingsunterkunft sollte aufgegeben werden, wenn die Flüchtlingszahlen wieder zurückgehen. Vorgesehen war 2020. Weil die Zahl der in Berlin ankommenden Geflüchteten Anfang dieses Jahrzehnts aber wieder anstieg, ist sie als Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete wieder in Betrieb genommen worden. Derzeit ist die Aufnahmeeinrichtung mit mehr als 500 Menschen überbelegt.

Der Kiez ist am Limit. Viele Bürger in Berlin-Buch machen sich Sorgen wegen der Zustände in dem Containerlager für Flüchtlinge. Die Offenhaltung des Pankower Containerheims zeigt, wie die Migranten-Krise Berlin stresst. Die Bucher Bürger fühlen sich mittlerweile fremd im eigenen Dorf.

Mehr als 500 Geflüchtete leben in diesem veralteten Containerheim in Berlin-Buch

Das Heim war bereits geschlossen, weil Berlin Asylbewerbern keine Containersiedlungen mehr zumuten wollte. Es eröffnete wieder, weil man schnellstens Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterbringen musste. Es bleibt geöffnet, selbst wenn kein einziger Ukrainer mehr hier gemeldet ist. Weil Berlin anderen Migranten Unterkunft bieten will. In der Gemeinschaftsunterkunft in der Groscurthstraße leben derzeit 535 Personen.

Die meisten von ihnen kommen aus der Türkei, Syrien, Georgien, Afghanistan und Moldau. Küchen existieren nicht in den alten Containern, Lebensmittel hängen zum Kühlen in den Fenstern. Aufenthaltsräume gibt es auch nicht – so findet Geselligkeit draußen statt. Das führt zu Konflikten. Auf Kosten der Bucher Anwohner.

Ein Anwohnerverein fordert die Schließung des Heims

Täglich von 8 bis 20 Uhr ist angeblich das 32-köpfige Betreiberteam auch für Nachbarn ansprechbar – danach soll ein Wachschutz für Ordnung sorgen. Aber das klappt anscheinend nur selten. Auch der Bucher Bürgerverein setzt sich intensiv mit dem Flüchtlingsheim auseinander, macht die Problematik zum Thema regelmäßiger Treffen. Doch Kontaktaufnahmen mit den Bewohnern der Unterkunft sind aufgrund von Sprachbarrieren schwierig.

Buch werde als „Flüchtlingslager“ betrachtet, benennt Volker Wenda, der Vorsitzende des Bucher Bürgervereins, die Auffassung, dass der Ortsteil mit der großen Einrichtung übermäßig belastet wird. Zustände rund um das Containerdorf nennt er „unhaltbar“. Berlin müsse Wege finden, um dieses Heim schnell zu schließen.

Die Containersiedlung an der Groscurthstraße in Berlin-Buch

In Buch gilt das Flüchtlingsheim als Unruheherd. In naher Zukunft sollen in der angrenzenden Wohnsiedlung 20 Parkbänke installiert werden. Die Anwohner befürchten, dass diese durch die Flüchtlinge okkupiert werden und kein Platz mehr für die Rentner bleibt.

Wer möchte sich schon mit Flüchtlingen aus Syrien anlegen? Die Probleme könnten sich wiederholen: Es geht um Lärm, Trinkgelage und Alltagsszenen, die nicht zu dem passen, was gerade ältere Bucher als normal empfinden. Die Regeln deutscher Ordnung existieren hier angeblich nicht mehr. Ein Ende ist nicht in Sicht …

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