Es sind Gehälter, wie man sie von CEOs, Aufsichtsräten und Führungspositionen kennt – doch sie stammen nicht von Topmanagern, sondern von Journalisten und Moderatoren, die beim ZDF arbeiten. Sie werden nicht in der freien Wirtschaft erarbeitet, sondern durch Gebühren finanziert. Und sie reichen bis zu 2 Millionen Euro Jahresverdienst.

Die Welt am Sonntag konnte an interne Vergütungsunterlagen gelangen und ZDF-Spitzengehälter enthüllen. Demnach verdient Talkmaster Markus Lanz knapp 1,9 Millionen Euro jährlich. Horst Lichter, der als Koch und „Bares für Rares“-Moderator auftritt, verdient 1,7 Millionen Euro jährlich. Oliver Welke von der „heute show“ kommt auf rund 1,2 Millionen Euro. Moderator Johannes B. Kerner auf 630.000 Euro, gefolgt von „Fernsehgarten“-Moderatorin Andrea Kiewel (400.000 Euro), Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Leiendecker (349.000 Euro) und Showmaster Giovanni Zarella (300.000 Euro).

Außerdem listet die Welt am Sonntag Brutto-Vereinbarungen auf, also solche Vergütungen, in denen die Mehrwertsteuer bereits enthalten ist. Dazu zählt etwa „heute journal“-Moderator Christian Sievers mit 350.000 Euro pro Jahr. Maybrit Illner liegt bei 480.000 Euro, Rudi Cerne bei 382.000 Euro, Marietta Slomka bei 393.750 Euro. Schon vergangenes Jahr wurde bekannt, dass der Satiriker Jan Böhmermann mehr als 650.000 Euro verdient.

Das ZDF wollte die einzelnen Verträge auf Anfrage von Welt am Sonntag nicht kommentieren. Der Sender teilte lediglich mit, dass man zu den Konditionen mit „freien Mitarbeitenden“ unter anderem „aus datenschutzrechtlichen Gründen“ keine Angaben machen könne. Verträge mit den Top-Verdienern werden direkt von der Intendanz ausgehandelt. Fragen nach der Anzahl der Spitzenverdienern, der fehlenden Transparenz wurden vom Sender nicht kommentiert.

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