Stefan Weber gilt im deutschsprachigen Raum als der bekannteste Plagiatsgutachter. Jetzt fordert der gebürtige Salzburger im Gespräch mit NIUS weitere Konsequenzen im Fall der SZ-Autorin Alexandra Föderl-Schmid.

Der Medieninsider hatte öffentlich gemacht, dass die Journalistin in mehreren Texten abgeschrieben hatte. „Es ist für mich absolut verstörend, dass jemand, der sich Qualität im Journalismus auf die Fahnen heftet, nach der Methode Baerbock plagiiert“, wundert sich Weber im Gespräch mit NIUS und bestätigt den Plagiatsverdacht: „Die Textüberschneidungen können nicht dem Zufall geschuldet sein.“

Der Plagiatsjäger empfehle dringend, „alle SZ-Texte von Frau Föderl-Schmid aus der jüngeren Vergangenheit sowie ihre Dissertation mit Turnitin zu überprüfen“. Turnitin ist ein Internet-basierter Dienst zur Erkennung von Plagiaten. Weber fordert: „Sollten sich weitere Plagiate finden, muss sie ihre Stelle verlieren.“

Föderl-Schmid veröffentlichte 2013 ein Buch unter dem Titel: „Journalisten müssen supersauber sein. Anspruch und Wirklichkeit in der Medienwelt.“

Weber machte die Baerbock-Affäre publik

Annalena Baerbock, damalige Kanzlerkandidatin der Grünen, bei der Vorstellung ihres Buches.

Der Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber hatte kurz vor der Bundestagswahl 2021 öffentlich gemacht, dass die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock in ihrem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ an mindestens 100 Stellen wortgleiche oder teilweise wortgleiche Sätze verwendet hatte. Die Kanzlerkandidatur scheiterte und Baerbock zog ihr Buch anschließend aus dem Handel zurück.

Auch die CDU-Influencerin Diana Kinnert musste nach dem Entdecken von mehreren Plagiaten durch Stefan Weber einräumen, in ihren zwischen 2017 und 2021 erschienenen Büchern großflächig abgeschrieben zu haben.

Lesen Sie hier, welche Textstellen der SZ-Autorin im Zentrum der Plagiatsvorwürfe stehen:
Plagiatsskandal bei der Süddeutschen Zeitung! Stellvertretende Chefredakteurin soll massiv abgeschrieben haben!