Im Hochsauerlandkreis (NRW) sind zwei Fälle von Tuberkulose bekannt geworden. Berichten zufolge sind eine Mutter und ihr Kind von der lebensbedrohlichen Lungenkrankheit betroffen. Auch die Masern sind in dem Bundesland zu Jahresbeginn gehäuft aufgetreten.

Die beiden Tuberkulose-Fälle wurden bereits vergangene Woche bekannt. Dem Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises wurde die meldepflichtige Erkrankung vorschriftsgemäß mitgeteilt. Es soll sich um eine offene Tuberkulose handeln, bei der die Erreger beim Husten oder Niesen freigesetzt werden.

Eine aus der Ukraine geflüchtete Frau beim Tuberkulose-Screening in Gauting/Bayern

Das betroffene Kind ist laut WDR im Kindergarten-Alter, deshalb sucht das Gesundheitsamt jetzt unter anderem in der Kita nach Kontaktpersonen. Die Kindertagesstätte in Sundern wurde wegen des Tuberkulosefalles laut WDR aber nicht geschlossen. Am heutigen Dienstag soll dort eine Infoveranstaltung stattfinden.

Schon 24 Masern-Fälle in diesem Jahr

Bedenklich: In diesem Jahr sind in NRW auch schon 24 Fälle von Masern registriert worden – obwohl es bundesweit eine Impfpflicht gibt. Die meisten der in NRW neu aufgetretenen Infektionen sind laut WDR bei Kindern und Jugendlichen aufgetreten. Keine der betroffenen Personen war demnach vollständig gegen Masern geimpft.

Tuberkulose ist in Deutschland selten

Die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut in den letzten zehn Jahren zurück gegangen. Es handelt sich um eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die vorrangig die Lunge aber auch Nieren, Knochen und andere Organe befallen kann. Nach den Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jedes Jahr etwa 10 Millionen Menschen an einer Tuberkulose und etwa 1,5 Millionen Menschen sterben daran (Angaben für 2020).