Es gibt Kritik an ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann, Grund ist ihr Auftritt beim Champions-League-Finale.
Für den ZDF-Sportchef sind die Vorwürfe nicht angemessen.
Zuschauer sehen das anders.

Wer am Samstagabend im ZDF das Champions-League-Finale zwischen Manchester City und Inter Mailand einschaltete, dem fiel die weibliche Stimme am Mikrofon auf. Der Sender hatte Claudia Neumann als Kommentatorin für das Herren-Spiel ausgewählt. Das blieb nicht folgenlos.

Nach dem Champions-League-Finale nun fühlt sich ZDF-Sportchef Yorck Polus bemüßigt, die Beleidigungen gegen Endspiel-Kommentatorin Neumann deutlich zu kritisieren und seine Kollegin zu verteidigen. „Konstruktive und sachliche Kritik an ihrer Arbeit ist völlig okay“, sagte Polus am Sonntag im Zweiten. „Völlig inakzeptabel ist jedoch das große Ausmaß an Hass und Beleidigung, das ihr entgegenschlägt.“

Die 59 Jahre alte ZDF-Journalistin sei „eine professionelle und erfahrene Kommentatorin, was sie beim Champions-League-Finale einmal mehr unter Beweis gestellt hat“, sagte der Sportchef. Eine Woche zuvor hatte sie das Frauen-Endspiel der Champions League kommentiert.

2018 kommentierte sie als erste Frau im deutschen Fernsehen Spiele einer Männer-WM

Etliche Zuschauer sehen das anders, bemängeln mehrere Fehler in Neumanns Kommentar – etwa die falsche Benennung von Spielern und Trainern oder Bewertung von Szenen. Und diese Kritik habe nichts mit Sexismus zu tun, sondern mit fehlenden Kenntnissen.

Neumann war in der Vergangenheit mehrfach Vorreiterin bei der Kommentierung von Partien im Herrenbereich. Im Internet führt das immer wieder zu Beleidigungen sexistischer Art. Als sie 2018 als erste Frau im deutschen Fernsehen Spiele einer Männer-WM kommentiert hatte, brachen in sozialen Medien Häme und Kritik über sie herein.