Jedes Jahr werden in London die Fotos der weltweit besten Wildtier- und Naturfotografen ausgezeichnet. Seit 1965 vergibt der britische Sender BBC den Preis an all die, die sich ganz nah an die wilden und geheimnisvollen Lebewesen heranwagen. NIUS zeigt die spektakulärsten Einsendungen.

Eiskunst auf dem gefrorenen Teich. Fotografiert von Zhai Zeyu

Wie selbstverständlich stolziert das Blässhuhn auf dem Eis. (Wildlife Photographer of the Year)

Fast wie Kati Witt überquert dieses Blässhuhn den zugefrorenen Teich in der chinesischen Stadt Dalian, als Zhai Zeyu dieses Foto geschossen hat. Im Schnabel hält das Tier eine sogenannte Schmerle, ein Fisch, den so mancher Besitzer eines Aquariums als Zierfisch kennen dürfte. Blässhühner sind auf jedem Kontinent, bis auf Indien, weit verbreitet. Eine andere Bezeichnung für den Vogel ist „Wasserhuhn“. In der Kulinarik wird das Tier manchmal als „Duckente“ bezeichnet.

Wilde Katzenjagd. Fotografiert von Donglin Zhou

Eine Katze jagt die andere. (Wildlife Photographer of the Year)

Dieses beeindruckende Bild ist ebenfalls in China entstanden, genauer gesagt in Sichuan. Ein Schneeleopard jagt eine Pallaskatze, auch Manul genannt. Sekunden später, berichtet der Fotograf, hatte die große Raubkatze die kleinere Verwandte erlegt. Es ist ungewöhnlich, dass Schneeleoparden so kleine Wildkatzen ins Visier nehmen. Zu den natürlichen Feinden des Manuls gehören eher Wölfe, oder Greifvögel. Das Tier ist übrigens nach dem deutschen Zoologen Peter Simon Pallas benannt, der an einer Vielzahl von Expeditionen rund um den Globus, vor allem aber in Russland, teilnahm.

Das Monster aus der Tiefe. Fotografiert von Pietro Formis

Wie ein Monster aus der Tiefsee. (Wildlife Photographer of the Year)

Ziemlich grimmig, oder sogar bedrohlich schaut der Sterngucker in die Linse, den man auch Himmelsgucker nennt. In bis zu 500 Metern Tiefe findet man den Fisch mit den langen, spitzen Zähnen. Seine Technik, an Beute zu kommen, ist so einfach wie wirksam: Er gräbt sich in den Sand und wartet, bis die gewünschte Mahlzeit vorbeischwimmt. Apropos: Für den Feinschmecker ist der Sterngucker eine begehrte und teure Delikatesse. Das Bild ist in den Küstengewässern der Hafenstadt Rijeka in Kroatien aufgenommen worden.

König der Savannen. Fotografiert von Shashwat Harish

Grazil bewegt sich der Leopard. (Wildlife Photographer of the Year)

Was muss es für ein Gefühl sein, wenn ein Leopard direkt in die Kamera blickt, während der Fotograf den Auslöser betätigt? So geschah es dem erst 13-jährigen Shashwat im Naturschutzgebiet Masai Mara in Kenia.

Leoparden gelten als gefährdet, da ihr Lebensraum durch Bebauung immer weiter schrumpft. Aber auch Wilderer machen der großen Katze das Leben zunehmend schwer. Leoparden leben vor allem in Afrika und noch in wenigen Ecken Asiens. Die Tiere werden bis zu 1,90 Meter groß – den Schwanz nicht mitgerechnet, und können bis zu 90 Kilogramm auf die Waage bringen.

Knabbern in der Nacht. Fotografiert von Caitlin Henderson

Mitternachtsnack in Australien. (Wildlife Photographer of the Year)

Wer knabbert so spät noch durch die Nacht? Es ist eine Opossum-Dame mit ihrem Kind. Das Baby hängt im Beutel und lässt sich eine große Zikade schmecken. Von wegen Vegetarier, so isst das Tier, das zur Familie der Beutelratten gehört, mit Vorliebe Insekten. Seine insgesamt 50 Zähne sorgen dafür, dass bei der Jagd nichts dem Zufall überlassen wird. Das nachtaktive Buschschwanzoppossum findet man in hauptsächlich und reichlich in Australien. Das kann auch die Fotografin Caitlin bestätigen, als sie von Knabbergeräuschen wach wurde. Sie wohnt in Mandala, Australien.

Am 10. Oktober geben die Naturschützer Chris Packham und Megan McCubbin die Gewinner bei einer Gala bekannt. Der Wettbewerb „Wildlife Photographer of the Year“ legt neben der Fotokunst auch großen Wert auf den Artenschutz.

Lesen Sie auch: Die Geschichte vom „Problemwolf“ ist ein Märchen!