Es sind Bilder, die sich in unser historisches Gedächtnis einprägen: das Napalm-Mädchen aus Vietnam, die Sowjet-Fahne am zerbombten Reichstag, die einstürzenden Twin Towers in New York...

Bilder, die Zäsuren der Geschichte markieren, Bilder, mit denen längst auch Krieg um die Köpfe der Menschen geführt wird. Das Foto von den betenden Muslimen vor dem Brandenburger Tor ist eines davon.

Etwa 50 Muslime beteten am Samstag vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

Es ist ein Bild, das friedlich daherkommt. Ein Gebet, waffenloses Verneigen vor dem eigenen Gott, Zwiesprache mit ihm. Was kann es pazifistischeres geben, als ein Gebet? Doch die hier beten, setzen ein ganz anderes Zeichen.

Aufgerufen über einschlägige Islamisten-Portale, war das geplante Massen-Gebet auf dem Pariser Platz im Herzen Berlins eigentlich verboten worden, dass die gezeigten Männer sich über das rechtstaatliche Verbot hinwegsetzen sieht man nicht, und es ist doch als heimliche Botschaft für die islamische Welt darin enthalten: Wir sind hier. Eines der zentralen Symbole Deutschlands ist Kulisse unseres Gebets aus Solidarität mit der Terror-Organisation Hamas und den Palästinensern.

Mit Gebetsteppichen und Palästina-Flaggen versammelten sich die jungen Männer am Berliner Wahrzeichen..

Eine symbolische Aktion gegen die deutsche Solidarität mit Israel, die doch immer wieder als „Staatsräson“ ausgerufen und mit dieser Aktion bewusst und gezielt durchkreuzt wird.

Einen Tag später, am Sonntag fand an gleicher Stelle die große Demonstration zur Unterstützung Israels statt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Spitze. Die Islamisten waren einen Tag früher zur Stelle und stellten sich mit ihrem Zeichen an die Seite derjenigen, die Kinder enthauptet, wehrlose Zivilisten entführt, verstümmelt und ermordet haben. Niemand hinderte sie daran. Was ist der Ruf des Muezzins in Köln gegen die ungehinderte Indienstnahme eines deutschen Wahrzeichens für den Terror!

Es geht hier übrigens nicht um Rassismus oder Muslimfeindlichkeit, sondern um die völlig nüchterne und nicht neue Erkenntnis, dass eine Gesellschaft, in die mehr und mehr Muslime einwandern, muslimischer wird. Zumindest, wenn es sich um eine liberale Demokratie handelt und nicht etwa einen autoritären (muslimischen) Staat wie beispielsweise Ägypten, der die Muslimbrüderschaft mit Gewalt unterdrückt.

Es ist eine Migration, die nicht, wie von vielen erhofft, organisch in unsere Tranditions- und Wertewelt einwächst und sich ihr angleicht, sondern auch Israelfeindschaft, Antisemitismus und ein autoritäres Staatsverständnis mitbringt, das nicht säkular ist. Darum ist dieses Gebet am wohl deutschesten Wahrzeichen im Herzen der Hauptstadt so viel mehr als eine stille Kundgebung.

Farb-Schmierereien am Brandenburger Tor: Linke Klima-Extremisten der „Letzte Generation“ hatten am 17. September das Tor mit Farbe besprüht, die sich bislang nicht von den Säulen lösen ließ.