Ein Satire-Account parodiert Außenministerin Annalena Baerbock.
In wenigen Wochen hat die Fake-Baerbock mehrere Millionen Menschen erreicht.
Das Auswärtige Amt geht inzwischen gegen den Baerbock-Klon vor.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat es nicht leicht: Die meisten Regierungs-Chefs der Welt halten wenig von feministischer Außenpolitik und Belehrungen aus Deutschland, die deutsche Öffentlichkeit hält noch weniger von ihrem Englisch und nun tanzt ihr in den Sozialen Medien auch noch ein Baerbock-Klon auf der Nase herum – so sehr, dass das Auswärtige Amt dagegen vorgeht und die Posse so erst groß hat werden lassen.

„Heute habe ich die Ehrendoktorwürde von der Harvard University vom Fachbereich Linguistik erhalten. Vielen Dank für diese Auszeichnung.“, twitterte „Außenministerin Annalena Baerbock (PARODIE)“ und schaffte damit den Durchbruch: 250.000 Menschen sahen den Tweet, über 3700 Menschen gefiel der satirische Beitrag, der wohl auf das teils wackelige Englisch („Bacon of Hope“) der Außenministerin und die zahlreichen Versprecher in ihrer Muttersprache Deutsch anspielen soll.

Seither legt der Spaß-Account (39.000 Follower) unserer Außenministerin skurrilste linke Positionen und Reaktionen auf politische Ereignisse in den Mund – jedoch nur in dem Maße überspitzt, dass sie, mit Blick auf die „echten“ absurden Aussagen von Grünen, durchaus wahr sein könnten. Es sind Spaß-Tweets, die die grüne Doppelmoral zur Schau stellen.

Beispiel: Annalena Baerbock hatte im Bundestagswahlkampf versprochen, möglichst wenig Regierungs-Jet und stattdessen CO2-arm Linie zu fliegen. Tatsächlich wurden dann 67 von 69 Dienstreisen mit dem Regierungs-Flieger bestritten – da kann man getrost von einem gebrochenen Versprechen sprechen.

Oder wie „Außenministerin Annalena Baerbock (PARODIE)“ schreibt: „Wisst ihr, was so geil ist, wenn man grüne Außenminister*in ist? Man darf die Bürger*innen für jeden Flug kritisieren und selbst täglich sinnlose Flüge im Jumbojet unternehmen.“

Oder: „Liebe Wähler*innen, mein Jet ist vollgetankt. In welches Land soll ich heute fliegen und meine feministische Außenpolitik vorstellen? LG, eure Annalena“

Auswärtiges Amt geht gegen Satire-Account vor

Der echten Annalena Baerbock gefällt das freilich gar nicht. Deshalb geht das Auswärtige Amt auch gegen den Satire-Twitter-Account vor, wie gegenüber NIUS bestätigt wurde: „Das äußere Erscheinungsbild von @baerbockpress ist bei der Anzeige von Tweets auf mobilen Endgeräten in der Timeline faktisch identisch mit dem offiziellen Twitter-Account der Außenministerin, weil der Klammerzusatz „Parodie“ abgeschnitten ist. Insbesondere bei Tweets von @baerbockpress, die auf den ersten Blick nicht eindeutig als Parodie erkennbar sind, ist es hierdurch zu Verwechselungen gekommen. Das Auswärtige Amt hat Twitter auf diese Verwechselungsgefahr hingewiesen.“

Pflichtbewusst begann die Antwort jedoch mit: „Parodie hat seinen festen Platz in unserer Demokratie. Personen des öffentlichen Lebens müssen das aushalten; das gilt natürlich auch für die Außenministerin.“

Der Baerbock-Klon empfiehlt im Namen Baerbocks eine Geschlechtsumwandlung, um männliche Gewalt zu unterbinden – das Auswärtige Amt weist auf die Täuschung hin.

Tatsächlich sind die echte Baerbock und der Twitter-Klon auf mobilen Endgeräten nur durch einen kleinen graune Haken (für staatliche Accounts) zu unterscheiden. Der liegt aber darin, dass Baerbock die einzige Spitzenpolitikerin in Deutschland ist, die ihr Amt „Außenministerin“ vor den Namen schreibt – erst dadurch wird der Name so lang, dass beim Parodie-Account der bei Twitter verpflichtende Zusatz „Parodie“ abgeschnitten wird.

Kein Grund für die Fake-Baerbock, sich nicht auch darüber lustig zu machen.

Und gleich noch eine kleine Spitze in Richtung Baerbocks Englisch-Qualität: „They don't have all cups in the cupboard“. Mit mehr als 12.000 Likes der erfolgreichste Tweet bisher.

Die Fake-Baerbock hat sich inzwischen auch mit anderen Satire-Accounts verknüpft, die bekannte politische Player parodieren: Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck und Grünen-Chefin Ricarda Lang haben (bisher weniger) erfolgreiche Klone. Auch die ZDF-Satire-Sendung „heute show“ wird inzwischen von einer „gestern show“ parodiert.