Nach der schweren Messerattacke auf einen Militärseelsorger und Priester in der westirischen Stadt Galway untersuchen Ermittler nun, ob es sich bei der Tat um einen islamistisch motivierten Terroranschlag handelt. Das berichtet das Portal Euractiv ebenso wie die Zeitung Irish Times und das Portal GBNews.

Am Donnerstag wurde das Opfer, Paul Murphy, ein Mann ins einen Fünfzigern, laut mit Polizei mit „schweren, aber nicht lebensbedrohlichen“ Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Zuvorgegangen war ein Messerangriff, bei dem ein Jugendlicher in der Renmore-Kaserne in Galway mehrfach auf Murphy einstach und anschließend von der Polizei festgenommen wurde. Der Priester Murphy wurde angegriffen, als er mit dem Auto an der Kaserne ankam und das Fenster herunterließ. Nach ersten Erkenntnissen soll der Jugendliche ihn daraufhin angesprochen und plötzlich mit einem versteckten Messer angegriffen haben.

Soldaten feuerten kurz nach dem Angriff Warnschüsse ab, bevor sie den Angreifer überwältigen konnten. Der Teenager, dessen Name aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden darf, wurde inzwischen dem Haftrichter vorgeführt.

Nun hat die Spezialeinheit für Terrorabwehr der irischen Polizei, bekannt als Garda Siochana, die Ermittlungen übernommen. „Eine Untersuchungseinheit prüft, ob dieser Angriff einen terroristischen Hintergrund hatte“, teilte die Polizei in einer Erklärung mit. Angaben der örtlichen Polizei zufolge sei davon auszugehen, dass der Jugendliche „radikal-islamische Ansichten“ vertrete.

Die Polizei sichert den Tatort.

Premierminister Simon Harris nannte es „einen schweren Angriff auf ein Mitglied der Streitkräfte“, rief jedoch dazu auf, die polizeilichen Ermittlungen abzuwarten. „Eine ernsthafte Untersuchung wird verfolgt, und es ist wichtig, den Beamten Zeit zu geben, um alle Fakten zu klären“, sagte er in einer Erklärung.

Priester bedankt sich und wartet auf Operation

Laut der Irish Times handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen 16-jährigen irischen Staatsbürger aus der Region Galway, der in den letzten Monaten online radikalisiert worden sein soll. Der Verdächtige soll während des Angriffs Beschwerden über das irische Militärengagement in Mali in Westafrika und dem Nahen Osten geäußert haben.