Der einzige Beleg, den Friedrich Merz für seine These hat, ist, dass das Gespräch ungewöhnlich lange gedauert habe. Ein klassischer Akt der Feindseligkeit, sich lange mit einem Gast zu unterhalten ...

Unser Land hat sich auf beunruhigende Weise verändert. Früher wollte Friedrich Merz George W. Bush in den Irak-KRIEG folgen, heute will Merz Donald Trump nicht in den Ukraine-FRIEDEN folgen. Früher waren die Sozialdemokraten wütend, wenn die USA Krieg führten, heute sind sie wütend, wenn die USA Frieden machen.

Es ist die Aufgabe von Journalismus, solche historischen Veränderungen aufzuzeigen, statt sie mit Schlachtenlärm, Gebrüll und Gedröhne zu begleiten. Ich würde mir auch wünschen, dass die Gerechtigkeit immer siegen würde, aber die Weltgeschichte interessiert sich nicht für unsere Wünsche.

Es ist Zeit für unbequeme Wahrheiten

Hier sind sie:

Die Ukraine ist dabei, diesen Krieg zu VERLIEREN. Dieser Krieg ist nicht mehr zu gewinnen. Wer ihn weiterführen will, muss verrückt oder skrupellos oder beides sein.
Alle die immer gesagt haben, dieser Krieg wird und muss durch Verhandlungen beendet werden, hatten immer Recht. Es war falsch, sie pauschal als kleinmütige Appeaser und Putin-Versteher abzutun, auch wenn manche von ihnen genau das waren. Europa hätte sie zumindest als politische Strömung ernst nehmen und Optionen für Verhandlungen entwickeln müssen. Es gibt keinen europäischen Friedensplan und es wird ihn auch nicht geben.
Der häufigste Punkt, den Sie hören, lautet: Ein Frieden muss für die Ukraine gerecht und dauerhaft sein. Das klingt nobel und logisch. Aber die Wahrheit lautet: Putin wird immer Putin bleiben. Kein Deal dieser Welt wird erreichen, dass Putin nicht mehr Putin ist. „Gerechter und dauerhafter Frieden“ ist ein unrealistisches Ziel in einem Vertrag. Frieden ist die Voraussetzung für Stabilität, nicht Stabilität für Frieden. Nichts werden die Ukrainer nach allem, was ihnen angetan wurde, jemals als gerecht empfinden; wie könnten sie auch? Und dennoch wird es diesen Friedensschluss geben. Es bringt nichts, alles, was die tapferen Ukrainer zurecht als ungerecht empfinden werden, als „Diktatfrieden“ abzutun.
Um einen Frieden so sicher, stabil und dauerhaft wie möglich zu gestalten, braucht es nicht zuerst „Boots on the ground“, sondern „Guccis on the ground“. Es braucht Wohlstand. So viel wie möglich davon. Es braucht eine Invasion der Investoren, vor allem aus den USA. Die Europäer glauben immer noch, es brauche Sicherheitsgarantien im AUSTAUSCH für amerikanische Investitionen. Sie verstehen nicht: Amerikanische Investitionen SIND Sicherheitsgarantien. Je mehr Amerika in ein Land investiert, desto geschützter ist das Land vor anderen Mächten. Die Abbaurechte, die Selenskyj hätte unterzeichnen können, hätten die Ukraine sicherer gemacht und den Wiederaufbau finanzieren können. Es ist unbegreiflich, dass er das abgelehnt hat. Wirtschaftliche Integration zwischen Russland und Europa durch Nord Stream hat nicht gereicht, um Frieden zu sichern. Das war ein Irrglaube. Ich sage Ihnen: Man wird es in absehbarer Zeit trotzdem noch einmal versuchen, und zwar mit den USA. US-Investoren werden Nord Stream kaufen und betreiben, die Russen werden Geld mit dem Gas verdienen, die Amerikaner mit dem Betrieb und die Europäer werden von sinkenden Energiepreisen profitieren. In zwei Jahren wird genau das Realität sein, wofür man heute beschimpft wird: Nord Stream wird billiges Gas nach Europa pumpen.
Es gibt in Deutschland und in weiten Teilen keine politische Mehrheit dafür, Friedenstruppen der NATO, sogenannte Stolperdraht-Truppen direkt an die russische Grenze zu schicken. Wann immer wir in Europa das große WIR beschwören, müssen wir erkennen: Dieses WIR existiert schlicht nicht. Es gibt keine europäische Mehrheit dafür, einen erneuten Angriff Russlands auf die Ukraine automatisch zum Krieg mit der NATO werden zu lassen. Wer so tut, als könnte man die Ukraine durch die NATO absichern, mit deutschen Truppen, die Russland gegenüber stehen, ist ein politischer Blender und Hochstapler.
Bevor wir weiter so laut rumprollen, wie krass wir jetzt unabhängig und selbständig unsere Freiheit verteidigen, sollten wir uns vielleicht daran erinnern, dass wir zuletzt unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt haben und da vor Latschenträgern aus der Steinzeit mit alten Kalaschnikows geflüchtet sind und ihnen all unsere Waffen da gelassen haben. Keine deutsche Geisel im Ausland, die sich in den Händen irgendwelcher rückständigen Islamisten-Gangs befindet, kann ohne US-Kräfte gerettet werden. Keine einzige Geisel. Unsere Armee kann nichts, was einen wehrhaften Staat auszeichnet. Wir sind schutzlos. Das ist das politische Erbe von Angela Merkel. Die Bundeswehr ist nichts anderes als ein Bundesbluff.

Jeder Mensch, der ein Herz hat, wünscht sich, dass es Putins Überfall auf die Ukraine niemals gegeben hätte. Aber unsere Wünsche und Gefühle ändern nichts daran, dass dieser Krieg für die Ukraine nicht mehr zu gewinnen ist. Es gibt exakt einen Mann auf der Welt, der die Fähigkeit und das Interesse hat, diesen Krieg mit seiner Macht zu beenden. Er heißt Donald Trump. Wer Frieden für die Ukraine will, sollte ihm folgen, statt ihn anzufeinden.