„9 Jahre ist es her. Bitte vergesst unseren Victor nicht!“

Veronique Elling, die Mutter des ermordeten, damals 16 Jahre alten Victor, wendet sich mit einer bewegenden Botschaft an die Öffentlichkeit. Am Donnerstag erinnerte die französische Sängerin und Schauspielerin an den Jugendlichen, der vor neun Jahren grausam aus dem Leben gerissen wurde.

„Am 16. Oktober 2016 wurde mein unschuldiger Junge bei einem Spaziergang an der Alster bestialisch ermordet. Der Fall wurde als Alstermord bekannt und gilt bis heute als nicht aufgeklärt“, schreibt sie in der emotionalen Botschaft auf Facebook.

Nach dem Anschlag von Berlin prüfte die Hamburger Polizei zunächst, ob der europaweit gesuchte Anis Amri für den Mord an einem 16-Jährigen Mitte Oktober an der Alster verantwortlich sein könnte – doch bis heute ist niemand für den Mord schuldig gesprochen worden.

Täter bis heute nicht gefasst

Der 16-Jährige wurde mit mehreren Messerstichen ermordet, der Angreifer stach ihm mehrmals von hinten in den Hals, als er mit seiner Freundin unter der Kennedybrücke in Hamburg spazieren ging. Gegen 22 Uhr griff der bis heute unbekannte Mann den Jugendlichen an, stach immer und immer wieder auf ihn ein und stieß die Freundin in die Alster. Das Mädchen überlebte, alarmierte die Rettungskräfte. Doch im Krankenhaus erlag Victor seinen Verletzungen. Zwei Wochen später bekannte sich die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu dem Mord, trotzdem ist der Täter bis heute nicht gefasst.

16. Oktober 2016: Ein Polizeitaucher schwimmt nach dem Mord an Victor nahe der Kennedybrücke in Hamburg in der Alster, um Beweismittel zu sichern.

„Die Behörden haben den Fall nie offiziell als Attentat benennen wollen“

In ihrem Facebook-Post schreibt die Mutter: „Alles, was wir wissen, ist, dass der Mörder sich unbemerkt von hinten an die Kinder herangeschlichen hat, und dass er sich mit einer Geste zum IS bekannte, bevor er die Flucht ergriff. Es gab auch ein Bekenntnis auf einem IS Portal.“

Dennoch, schreibt die trauernde Mutter, hätten die Behörden, den Fall nie offiziell als Attentat benennen wollen. „Dass ein Attentäter wahllos auf offener Straße auf ein Kind einsticht, passte vor 9 Jahren nicht ins Bild. Leider ist Victors Schicksal inzwischen kein Einzelfall mehr.“

Das am 3. November 2016 veröffentlichte Phantombild der Polizei Hamburg zeigt einen möglichen Tatverdächtigen.

Der Post endet mit bewegenden Worten: „Heute trauern wir, wie jeden Tag seit 9 Jahren, um meinen klugen, zärtlichen Jungen. Bitte ehrt sein Andenken, zündet Kerzen an, betet und singt für seine unschuldige Seele sowie für all die anderen Kinder, die unschuldige Opfer von Hass wurden.“