Die ARD Sendung Report Mainz hat einen Beitrag mit dem vielversprechenden Titel „Braune Burschenschaften – Das rechtsextreme Netzwerk der AfD“ veröffentlicht. Inhaltlich sollen Netzwerke von Burschenschaften und der AfD ausgeleuchtet werden.

Tatkräftige Unterstützung erhält das Team von Report Mainz für diesen Beitrag von „antifaschistischen Recherchegruppen, wie der Antifa Freiburg“, wie die Sprecherin im Film erklärt.

Auf NIUS Anfrage teilt die ARD mit, dass Hinweise der Antifa geprüft worden seien, es im Gegenzug aber keine Bezahlung gegeben hätte. Die ARD selbst bezeichnet diese Kollaboration nicht als Zusammenarbeit, erwähnt aber an verschiedenen Stellen, dass mit Informationen der Antifa Recherchegruppen gearbeitet wird. Laut dem Verfassungsschutz Baden-Württemberg handelt es sich bei der Antifa um eine linksextremistische Vereinigung. Diese Einordnung des Verfassungsschutzes zur Antifa erfährt der Zuschauer allerdings nicht.

Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg berichtet über Linksextremismus.

Wie ordnet der Verfassungsschutz Burschenschaften ein?

Eine Fragestellung dieses Beitrags ist, inwiefern der Verfassungsschutz deutsche Burschenschaften auf dem Radar hat. Dazu wurde der Verfassungsschutz in allen Bundesländern von Report Mainz angefragt. Geantwortet haben Bayern, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Hessen mit dem Ergebnis, dass bundesweit 5 Burschenschaften beobachtet werden und Hessen die ansässigen Burschenschaften als „gesichert rechtsextrem“ einstuft.

Diese Burschenschaften werden vom Verfassungsschutz beobachtet. (Quelle: ARD Report Mainz)

Weiter erfährt der Zuschauer, dass in einigen Bundesländern Burschenschaften gar nicht beobachtet werden. Der Umstand, dass fünf Burschenschaften von insgesamt 66 bundesweit beobachtet werden, scheint problematisch für linke Politiker wie die Grünen. Die Sicherheitsexpertin der Grünen Irene Mihalic fordert in diesem Beitrag, dass der Verfassungsschutz sich ganz genau anschauen sollte, inwiefern diese Strukturen vernetzt sind.

Irene Mihalic (Grüne) fordert mehr Überwachung seitens des Verfassungsschutzes.

Ganz genau hinsehen, wer verfassungsschutzrechtlich relevant ist, wäre auch an anderer Stelle in dem Beitrag zuträglich gewesen. Thematisiert wird eine Demonstration des „Bonner Bündnis gegen Rechts“ gegen die Radcek-Burschenschaft. Was im Beitrag wie eine Demonstration empörter Bürger anmutet, ist tatsächlich ein Zusammenschluss aus linksextremen Gruppen und linker Parteien. Im „Bonner Bündnis gegen Rechts“ haben sich gleich mehrere verfassungsschutzrelevante Gruppen organisiert, wie die Linksjugend solid und die Antifa. Weitere Bündnismitglieder sind die SPD, Grüne und die Linke, die da Seite an Seite „gegen rechte Hetze“ marschieren.

Über die Einordnung der demonstrierenden Gruppen seitens des Verfassungsschutzes erfährt der Zuschauer nichts.

Beim „Bonner Bündnis gegen Rechts“ marschieren Ampel-Parteien Seite an Seite mit der Antifa.

Weiter tritt eine Expertin für Burschenschaften auf, die Politikwissenschaftlerin Alexandra Kurth, die seit fast dreißig Jahren zu dem Themenbereich forscht. Was der Zuschauer an dieser Stelle auch nicht erfährt ist, dass Kurth SPD-Politikerin aus Gießen ist.

Die ARD-Expertin für Burschenschaften kandidiert für die SPD in Gießen. (Quelle: ARD)

Ein Protagonist der katholischen Verbindung „Makaria Aachen“ spricht sich für eine Unvereinbarkeitserklärung seiner Verbindung mit der AfD aus. Laut einem Pressebericht arbeitet er für den CDU-Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper, was der Zuschauer wieder nicht erfährt.

Die Verbindung Makaria würde eine Unvereinbarkeitserklärung mit der AfD begrüßen. (Quelle: ARD)