Es ist eine Entgleisung vor einem gigantischen Publikum: Jan Böhmermann hat am Freitagabend am Ende seiner Show zur Tötung von missliebigen Politikern von AfD und FPÖ aufgerufen.

Nachdem Böhmermann 34 Minuten lang Vergleiche zwischen AfD, FPÖ und der Hitler-Partei NSDAP machte, verabschiedete er sich mit den Worten: „Nicht immer die Nazi-Keule raus holen, sondern vielleicht einfach mal ein paar Nazis keulen. Tschüss, bis nächste Woche.“ Keulen wird vom Duden so definiert: „Nutztiere töten, um Tierseuchen zu verhindern oder einzudämmen.“ Eine Entmenschlichung und ein Mordaufruf, finanziert von jedem Haushalt in Deutschland, der 18,36 Euro pro Monat für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk überweist. Auch die CDU hatte Böhmermann schon als „Nazis mit Substanz“ bezeichnet, dazu ein Bild von Partei-Chef Merz veröffentlicht …

Für Böhmermann offenbar auch ein Nazi: CDU-Chef Merz

Bis Sonntagnachmittag hatte die Sendung knapp 600.000 Abrufe auf YouTube, dazu kommen die Zuschauer, die es in der ZDF-Mediathek oder bei der Ausstrahlung im TV gesehen haben. Das ZDF ist Böhmermanns Mutterschiff, seit 2013 ist er dort mit seinem eigenen Magazin zu sehen. Zunächst beim Untersender „ZDF Neo“, seit 2020 im Hauptprogramm mit dem „ZDF Magazin Royale“. Böhmermanns Jahresgehalt liegt laut Welt am Sonntag mittlerweile bei 682.000 Euro – finanziert von Menschen, die der Moderator dann regelmäßig beleidigt. Die Liste seiner Ausfälle finden Sie hier!

Bosbach: „Das ist nicht lustig, das ist erschreckend“

Am Samstagmittag um 12:31 Uhr hat sich NIUS per SMS an ZDF-Intendanten Norbert Himmler gewandt und mit dem „Nazis keulen“-Spruch konfrontiert. Die Frage lautete: „Wie beurteilen Sie diesen Aufruf zur Tötung von Menschen?“ Der ZDF-Chef schweigt seither eisern. Nach Böhmermanns letztem Nazi-Aussetzer hatte sich das ZDF von seinem Frontmann distanziert, damals nannte der selbst ernannte Satiriker die CDU eine Partei von „Nazis mit Substanz“.

CDU-Legende Wolfgang Bosbach kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Mit Blick auf den aktuellen Mordaufruf sagt er im Gespräch mit NIUS: „Das ist nicht lustig, das ist erschreckend.“ Bosbach weiter: „Allerdings ist es für das, was Böhmermann Satire oder Humor nennt, ganz typisch. Er wird vermutlich sagen: ,Hey, war doch lustig, war doch nur Spaß!‘ Und der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk wird erklären, dass das alles Ausdruck journalistischer Unabhängigkeit ist. Das Niveau wird immer erschreckender.“

2016 war Bosbach als Gast bei Böhmermann, heute kann er nur noch sagen: „Das ist nicht lustig, das ist erschreckend“