Die Karte zeigt auf den ersten Blick zeigt, was Sache ist: In einigen Teilen der USA ist es zurzeit sehr heiß, in anderen ungewöhnlich kalt. Wetter-Interesserierte würden bestimmt gern mehr darüber erfahren – berichtet wird in den deutschen Medien allerdings nur über jene US-Bundesstaaten, in denen dieser Tage die Hitze regiert.

Heiß geht immer! Kalt wird einfach nicht erwähnt...

„Extremwerte selbst im Death Valley“, schreibt tagesschau.de. „Die extreme Hitzewelle“ im Süden der USA habe „einen ersten Höhepunkt erreicht.“ Dass viele andere US-Bundesstaaten gerade auf einen rekordverdächtig kalten Sommer zusteuern, erfährt man bei tagesschau.de nicht. Und in anderen deutschen Medien bislang auch nicht.

Dabei zeigt die Wetterkarte, die gerade auf der Website Tropical Tidbits veröffentlich wurde, ein bemerkenswertes Temperaturgefälle zwischen West- und Ostküste der USA. In Bundesstaaten wie Pennsylvania, New York, Ohio und Michigan ist es aktuell bis zu sechs Grad kälter als normalerweise in dieser Jahreszeit. In den deutschen Medien nicht weiter erwähnenswert, wie es scheint.

Das Temperaturgefälle von West nach Ost ist deutlich erkennbar – aber für die Wetterberichterstattung von Tagesschau & Co. offenbar nicht erwähnenswert.

Die heiß-kalte Grafik ist Teil einer Prognose des Global Forecast System (GFS) Modells. Dargestellt werden Anomalien der 2-Meter-Temperatur für die kontinentalen USA. Die Karte offenbart, dass die Temperaturen in der Mitte und im Osten der USA deutlich unter dem Durchschnitt liegen, während die westlichen Bundesstaaten die in den deutschen Medien viel beschriebene Hitzewelle erleben. Natürlich stets mit dem Unterton, dass der Klimawandel für die „extreme Hitze“ verantwortlich sei. Die Zeit lässt sich im Zusammenhang mit der Hitze in der USA sogar zur Formulierung „Hölle aus glühendem Asphalt und Palmen“ hinreißen.