Mit einem X-Post irritierte das Außenministerium und bewies erneut diplomatische Ungeschicklichkeit. Jetzt kommt Kritik vom Ex-US-Botschafter, dieser bezichtigt das Auswärtige Amt einer Lüge.

Im Post geht das Ministerium auf das TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris ein (die große Duell-Analyse hier).

Das Auswärtige Amt veröffentlichte einen X-Post auf Englisch mit den Worten: „Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Deutschlands Energie-Infrastruktur ist voll funktionsfähig mit mehr als 50 Prozent Erneuerbaren Energien. Und wir schalten Kohle- und Nuklear-Kraftwerke ab – wir bauen sie nicht. Kohle wird bis spätestens 2038 aus dem Netz ausschieden. P.S. Wir essen auch weder Katzen noch Hunde.“

Was soll das denn jetzt?

Mit diesem Post erweckt das Auswärtige Amt (AA) den Eindruck, man wolle politisch Einfluss auf den US-Wahlkampf nehmen und Donald Trump als angeblichen Lügenbaron entlarven. Doch das Gegenteil ist der Fall. Zahlreiche X-Kommentare weisen das Ministerium auf die Fehler in der eigenen Aussage hin.

Unter den Kritikern: Der ehemalige US-Botschafter Deutschlands Richard Grenell. Auf X schreibt er: „Das deutsche Außenministerium hat bei der Kritik an Trumps Debatte über seine energiepolitischen Erfolge gelogen.“ Er verweist auf einen Welt-Artikel in welchem berichtet wird, dass das Auswärtige Amt seine Zahlen korrigieren musste.

Ex-Botschafter Grenell im Gespräch mit Olaf Scholz.

Grenell stellt fest: „Trump hatte also Recht mit Deutschland in Bezug auf: Nord Stream 2 Putin-Pipeline (die geholfen hat, den Krieg in der Ukraine zu beginnen), fehlende NATO-Ausgaben (trotz des Versprechens, das Wales-Versprechen zu zahlen), Iran-Sanktionen (mit denen der Krieg in Israel finanziert wurde), naive Energiepolitik.“ „Amerika muss sich über die Wahleinmischung der derzeitigen deutschen Regierung im Klaren sein“, fügte er hinzu.