Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron beginnt einen dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland, der erste seiner Art seit 24 Jahren. Macron wird am Sonntagnachmittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen und wird am „Demokratiefest“ im Regierungsviertel teilnehmen, das 75 Jahre Grundgesetz feiert.

Der Besuch soll die besondere deutsch-französische Freundschaft betonen und die Menschen zur Teilnahme an der Europawahl ermutigen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz stehen in wichtigen Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik nicht auf der gleichen Linie. Während Macron eine größere europäische Autonomie und eine eigenständige Verteidigungsstrategie fordert, setzt Scholz weiterhin auf transatlantische Beziehungen und betrachtet China als einen wichtigen Handelspartner. Die Differenzen zeigen sich besonders deutlich im Ukraine-Konflikt, wo Macron die Möglichkeit des Entsendens von Bodentruppen erwägt, was Scholz entschieden ablehnt. Auch in Bezug auf Waffenlieferungen an die Ukraine gibt es Uneinigkeit: Während Frankreich bereits seine Scalp-Raketen bereitstellt, lehnt Deutschland die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ab und kritisiert gleichzeitig Frankreichs angeblich unzureichenden Beitrag zur Unterstützung der Ukraine.

Während Frankreich Scalp-Marschflugkörper an die Ukraine liefert, stellt sich Scholz gegen eine Lieferung der deutschen Taurus-Alternative.