In Thüringen lag die Alternative für Deutschland vorn, in Sachsen als Zweitplatzierter nur knapp hinter der CDU und bei den Landtagswahlen in Brandenburg nun erneut an zweiter Stelle, hinter der SPD. Es ist zwar ein großer Erfolg für die Partei, aber direkte Folgen wird das Ergebnis wohl erst einmal nicht haben. Denn niemand möchte mir ihr koalieren.

„Mobilisiert die AfD besser bei anderen als bei sich selbst?“, fragt Reporter Julian Reichelt im NIUS Live Wahl-Spezial. Politik-Chef Ralf Schuler hält vor allem das Branding der Partei für problematisch. In der politisch-medialen Öffentlichkeit werde sie stetig diffamiert. „Das andere Problem, was die AfD grundsätzlich hat im Profil, sie ist eine Kontra-Partei. Es gibt keine wirklich verlässliche Vision, die die AfD bieten kann: so wird es mit uns“, erklärt Schuler.

„Die Jugend ist nicht grün, sie ist enttäuscht von ihren Eltern und Großeltern“

„Die Hoffnungsoption der AfD ist nicht wirklich stark ausgeprägt“. Zumal viele, selbst unzufriedene Bürger, mit dem rüpelhaften Stil einiger AfD-Politiker fremdeln würden, weiß der NIUS-Politik-Chef. Auffällig sei jedoch, dass die Partei unter den Jungwählern erneut an erster Stelle steht. „Unter den 16- bis 24-Jährigen haben 32 Prozent die AfD gewählt“, kommentiert Julian Reichelt. Nur 19 Prozent die SPD und 7 Prozent die Grünen. „Die Alten wählen die alten Parteien und die Jungen wählen die neuen Parteien. Da wird sich eindeutig was verändern“.

Das zeige: „Die Jugend ist nicht grün, sie ist enttäuscht von ihren Eltern und Großeltern“, so Reichelt. „Die AfD hat die Demografie der Zukunft auf ihrer Seite“. Doch zuallererst müsse die Partei ihre Anschlussfähigkeit klären. Sie habe einen Auftrag aus dieser Wahl: „Beschäftigt euch mal mit euch selbst. Warum kommt ihr nicht an den Amtsinhabern vorbei?“, fasst Julian Reichelt zusammen.

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